20. Japanreise Oktober 2011
Tag 1
Am Samstag den 8.10. kamen wir nachmittags in Ojiya an. Sofort starteten wir zu einer ersten Erkundungsfahrt. Und wie fast jedes Jahr war der erste Besuch bei sakazume, dem Goromo-Züchter direkt neben der Straße, bei dem man zwangsläufig fast jeden Tag vorbeikommt. Er hatte schon gut abgefischt und wie jedes Jahr wurden wir uns auch mit dem Preis schnell einig und wir selektierten die ersten Boxen. Abends im Hotelrestaurant zogen wir die bestuhlten Plätze an der Bar dem Bodensitzen vor.
Tag 2
Frühmorgens hatten wir einen Termin mit shinoda vereinbart, da wir einige doitsu showa in Bestellung hatten. Er hatte nur wenig doitsu abgefischt, so dass wir ihm den Auftrag gaben, speziell für uns einen dementsprechenden Teich abzufischen. Hi utsuri und ginrin showa aus der ersten Auswahl ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Dann ging´s zu den ishihara Brüdern zu der yagenji Farm. Wir hatten schon ein bestimmtes Umsatzvolumen bei entsprechender ikeage versprochen, da diese beiden zu unseren Freunden zählen und sie die mit kräftigsten nisai in Niigata im Angebot haben. Wir freuten uns über das tolle Angebot sowohl vom Preis als auch von der Fülle der Becken. Es war Schwerstarbeit, bis wir insgesamt über 30 Boxen selektiert hatten. Wir kauften alle tancho showa aus der ersten Abfischung.
Mittags ließen wir uns unsere geliebte japanische Nudelsuppe schmecken. Anschließend besuchten wir conias und kauften den besten sansai doitsu showa seines Jahrgangs. Außerdem hatte er noch sehr gute kumonryu schwimmen, die den Besitzer wechselten. Erschöpft fuhren wir ins Hotel zum Abendessen, heute war Tischgrill angesagt.
Tag 3
Als erstes wollte ich unbedingt den Züchter besuchen, bei dem ich im Frühjahr shiro utsuri aus einer omosako Blutlinie gekauft hatte. Er kam auch gerade mit seinem Minilastwagen von der ersten ikeage und nach langem Bitten durften wir eine Box der ersten reingeholten shiro selektieren.. Anschließend stand der erste Besuch bei meinem tomadatshi ( Freund) hirasawa auf dem Programm. Mit ihm muss ich nicht viel verhandeln, es passt ganz einfach immer und wie immer vergaßen wir die Zeit beim Rausfischen. So konnten wir nur noch bei seinem Sohn hironori ein paar interessante Boxen selektieren, sehr gute gin rin und einige spezial- Züchtungen wie gin rin ki kanocko ochiba utsuri.
Tag 4
Termin beim weiter entfernten Züchter oofuchi, den wir unbedingt einhalten wollten, da Rob sagte, er hätte schon gut abgefischt. Man war das ein Anblick in seinem hellblauem Becken, glasklares Wasser und eine Unmenge an wahnsinnig guten Fischen. “Kescher, Wanne!” und los ging´s. Bei ihm wird zuerst gefischt und dann wird über den Preis gesprochen ( was nicht immer gut ausgeht). Aber diesmal war das Preis-/Leistungsverhältnis voll in Ordnung und wir mussten auch diese tollen hariwake, kikokuryu, doitsu platinum,gin matsuba und shusui ganz einfach haben.
Der Nachmittagstermin führte uns zu isa, wohin ich mit gemischten Gefühlen fuhr. Ich hatte schon 2 Jahre nicht mehr bei ihm gekauft, da der Preis bei der ersten ikeage ganz einfach zu hoch war, er hatte mir ihm Frühjahr eine Box mit schönen Grüßen von seinen tategoi jumbo geschickt und ich fühlte mich schon ein bisschen verpflichtet.
Wieder waren wir die allersten bei ihm und wieder waren die Preise sehr hoch. Ein Becken war noch unselektiert und wir vereinbarten einen Preis für 5 Boxen. Max holte 15 Koi raus und isa sagte mir, mein Sohn hätte die14 besten Koi rausgeholt, einen schätzte er für nicht gut ein, sagte aber nicht welcher das wäre. Er sei überrascht, dass mein Sohn so ein gutes Auge hätte, vor allem hätte er nicht nur auf die showa geschaut sondern auch wahnsinnig gute kohaku rausgeholt. Wir konnten es auch nicht lassen und holten noch einige tancho showa aus doppelt so teuren Becken.
Tag 5-6
Heute stießen unsere Kollegen zu uns, die nachgeflogen waren. Jetzt hatten wir uns hautsächlich darum zu kümmern, dass alles gut vorbereitet war, die befreundeten Züchter genügend Fische neu abgefischt hatten, damit auch unsere Freunde eine hervorragende Auswahl hatten. Das führten wir bis zum 6. Tag so durch und besuchten noch einmal hirasawa, oofuchi, isa, conias usw. Zudem durften wir bei torazo ( nur hochwertige go-sanke) filmen, als er einen jumbo Teich abfischte und die Koi in seine Anlage brachte, ebenso bei mya tora. Was ich noch nie gesehen hatte, wie torazo bei seinen jumbo die Augenlieder mit Hochdruck ausspritzte, um Entzündungen durch Staubkörner zu vermeiden.
Tag 7
Heute galt es, Züchter zu besuchen, bei denen man immer spezielle Koi bekommt.
So führen wir zu kase, bei dem wir gleich mal die wenigen doitsu hi showa rausfischten. Außerdem selektierten wir einige doitsu metallic ochiba, von denen wir im Frühjahr eine Box selektieren durften. Überraschenderweise waren die sonst langsam wachsenden Koi doch schon als nisai ( 1,5 Jahre alt) ca 35 cm groß.
Asagi, ich brauchte unbedingt einen Traum sansai und gute nisai, masaki hatte noch zu wenig abgefischt, hosokai auch nicht, so besuchten wir otsuka. Da schwammen genau die Fische, die ich suchte, aber es ist immer ein hartes Verhandeln mit einem Züchter, bei dem wir keine so große Umsätze machen, aber wir wurden uns zum Glück einig.
Jetzt habe ich nur noch doitsu hariwake und sakura ogon als Kundenwünsche zu besorgen, auf geht’s zu marusaka und schon sehe ich diese Koi in dessen Becken schwimmen. Zu angemessenen Preisen für die erste Auswahl selektieren wir noch 2 Boxen.
Tag 8
Der letzte Tag ist immer gefährlich, man besucht neue Züchter, schaut, was andere neu abgefischt haben und wie immer kauft man noch Koi, obwohl das Limit bei jedem überschritten ist. Aber was soll`s, es ist ganz einfach jedes Jahr das Gleiche. Wir besprechen noch mit hirasawa und mit ishihara die nächste Reise am 11.11., wo wir mit Privatkunden noch einige Koi mit über 80 cm kaufen wollen. Nebenbei kaufen wir noch einen sanke mit 70 cm und einen sehr teuren doitsu tancho, da ging es um eine verrückte Wette, aber dazu ein anderes Mal. Zum ersten Mal besuchte ich den “Nikolaus”, den Züchter tsuna mit seinem Weihnachstmannbart. Wir hatten im Frühjahr schöne platinum und ki utsuri als tosai gekauft. Er hatte wunderbar gelbe kinki utsuri, ki matsuba, mukashin und in einem Becken schwammen herrliche tancho goshiki, die wir alle kauften. Und last not least hatte uns ja shinoda noch versprochen, doitsu showa abzufischen. Er hat sein Versprechen gehalten und wir durften als Abschluss noch 2 Boxen selektieren.
Mit einem wunderbaren Abendessen im Hotel endete die 20ste Reise nach Japan. Es war herrlich, von Verstrahlung keine Spur und keine Rede in diesem Gebiet und wir freuen uns schon auf die nächste, die 21. Reise, mit Privatkunden am 11.11.2011.